juezae hat geschrieben:Sehr schön,
ich vermisse nur den Regenmantel von Carsten (rechts?)
Mal weiter raten: links -> i-racer, dann cpn und daddy, vts666.
Da fehlt doch noch jemand.
Ich besitze noch andere Kleidungsstücke. Und zumindest Wolf.Berlin sollte man treffsicher identifizieren können.
Was ich auf der Fahrt zur IAA verbraucht habe: Nerven, als ich mich auf dem Fahrrad mit einem M-Klasse-Seniorfahrer angelegt habe. Sorry Skorrje, ist sonst nicht mein Ding.
War also gestern nochmal da. Und es hat sich gelohnt. Insgesamt fand ich die diesjährige IAA recht nüchtern. Die Stände waren nicht zu überladen. Mercedes hat z.B. den sonst üblichen Catwalk (ääh -drive) zur Standfläche für Serienmodelle umfunktioniert. Die VW-Halle war eine riesige weiße Fläche. Das mag für einige hier zu den Autos passen.
Insbesondere gestern habe ich sehr viele Probefahrten gemacht (hier in chronologischer Reihenfolge):
Opel Zafira Turbo CNG (wollte einfach mal ein Erdgasauto testen, 150 PS aus 1,6 l eher reizarm und gemächlich, hätte ich mir mehr von versprochen)
Citroen C5 240 HDi (als Limo, nach zähen Verhandlungen mit dem Standpersonal verwirklicht, gigantisch. Aus der Erinnerung an den C6 205 HDi, den ich vor 2 Jahren fuhr, deutlich direkter und kraftvoller, aber ähnlich komfortabel. Ohnehin der Komfort: Ein Traum, sowohl fahrwerks- als auch antriebsseitig. Ich durfte ihn auf einer Sonderrunde bis kurz vors Wiesbadener Kreuz fahren, wo auch unbegrenzte Autobahnabschnitte enthalten waren. Tempo 190 stellt sich wie von selbst ein. Ein zeitweilig hinter mir fahrender A6 Allroad mit 180 PS hatte deutlich das Nachsehen bei Zwischenspurts (es war mir ein Vergnügen). Ich missbrauche mal MLK's Worte: "I have a dream.")
Subaru Forester 2.0 D (Ich wollte den Dieselboxer mal kennenlernen, egal in welchem Modell. Hatte einen Freak als Beifahrer, der mich immer dazu aufforderte, die Geländekiste in den zahlreichen Autobahnausfahrten zu Höchstleistungen (sprich zum Limit) zu zwingen. Dabei schwärmte er immer von einem vorherigen Fahrer, der den Forester bei 140 in der Ausfahrt quer stellte und wieder einfing. Wer's braucht. Der Boxerdiesel ist für 150 PS auf 1,6 Tonnen sehr anständig, laufruhig, drehwillig und durchzugstark.)
VW Golf VI 1.4 TSI DSG (160 PS - Kraft über ein Drehzahlspektrum von fast 5000 Touren. Ab 2000 Touren schiebt das Ding sehr gut an. Diesseits der GTI-Klasse sicherlich einer der interessantesten Benziner, die auf dem Markt sind. Dem 1.8er Turbo mit ebenfalls 160 PS, den ich im letzten Sommer im A3 Cabrio fuhr, auf jeden Fall ebenbürtig. Dazu das perfekte 7-Gang-DSG. Legt ab 60 im Stadtverkehr die höchste Stufe ein und lässt bei 1200 Touren brummen.)
Kia Sorento 2.2 D (Größer, schwerfälliger und behäbiger als der Forester, aber mit 197 PS aus 2.2 l in der Längsbewegung absolut gleichwertig. Dazu komfortabel. Letztlich habe ich ihn nur deswegen gefahren, um einem Kumpel, der bei einem Zulieferer für Kia & Hyundai arbeitet, einen Gefallen zu tun.)
VW Golf Blue Motion 1.6 TDI (Zurück auf dem Teppich. Ausreichend durchzugsstarker, laufruhiger CR-TDI mit Start-Stopp-Automatik und sehr lang übersetztem 5. Gang. Im Gegensatz zum Golf TSI hatte dieser hier kein adaptives Fahrwerk und zudem Öko-Bereifung. Muss sagen, dass selbst im forciert gerittenen Alltag kein nennenswerter Vorteil des Aufpreisfahrwerkes zu spüren ist.)
Opel Insignia ST 2.8 Turbo X Automatik (Ja, ich wollte einen OPC - alle ausgebucht. OK, 260 PS reichen auch - dachte ich. 1. Eindruck: Ich will den C5 zurück. 2. Eindruck: Ich will den C5 zurück. 3. Eindruck: ........ 99. Eindruck: Mann ist der hart und lahm. Es kam übrigens, wie es kommen musste. Am Opelrondel, wo man auf der Zufahrt zur A648 stadtauswärts die Sprintqualitäten eines Autos testen darf, stand vor mir auf der Pole-Position ein Passat R36. 40 PS stärker, aber als Schalter nicht risikofrei für einen Probefahrer. Ich mach's kurz: Es waren sicherlich 2-3 Sekunden, die ich mit meiner Automatik (auf Sport) das Nachsehen hatte bis 100. Letzter und nachhältigster Eindruck: Mann ist der hässlich.)
VW Passat Variant Blue Motion 1.4 TSI DSG (122 PS - konnte mit den Qualitäten eines R36 nicht aufwarten, war aber überrascht, wie sich der kleine Motor mit Automatik aus der Affäre zog. Gefühlt besser als der Zafira vom Vortag. Und - das muss man leider auch sagen - vermutlich angenehmer motorisiert als ein C5 Tourer 2.0 mit Automatik. Übrigens hatte der Passat auch eine Start-Stopp-Automatik.)
Jetzt fragt ihr euch: "Warum fährt man auf die IAA, um Brot-und-Butter-Autos zu testen? Weil ich euch das Beste (Sorry, C5) noch vorenthalten habe: Ich habe 10 € gelatzt (geht an eine RWE-Stiftung), nur um als Beifahrer eine Runde in der Stadt drehen zu dürfen. Welches Auto rechtfertigt dies: Ein Maybach? Nein. Ein 911 GT2? Nein. Ein Veyron? Vielleicht. Denn letzterer dürfte es mit den Sprintqualitäten des gemeinten Autos aufnehmen können. Es war ein Tesla Roadster. 0-100 in unter 4 Sekunden. Babbels, du musst jetzt stark sein. Der Tesla zieht wie eine S-Bahn stufenlos und linear hoch (Tacho = Drehzahlmesser) und liefert (elektrotypisch) ab 0 so immens viel Power, dass einem Hören und Sehen vergeht. Die reinste Achterbahnfahrt, zumal der Fahrer so dermaßen abgezockt war, dass er auf jeder der 20-minütigen Testfahrt nicht nur seinen Führerschein, sondern Kopf und Kragen riskierte, nur um dem vermeintlich Kaufinteressierten eine bleibende Erinnerung zu schaffen. Geschafft.
Jetzt habe erstmal 1 Woche Urlaub, um mich von dem ganzen Stress zu erholen.